
Systemische Aufstellungen
In Familien-, Unternehmen, Institutionen und Organisationen scheint es ein wissendes Feld des Unbewussten eines Systems zu geben. AufÂstelÂlungen bieten hierzu einen Zugang und ermöglichen Einblicke in das, was das System verbindet und zusammenhält und wo es VerstriÂckungen innerhalb des Systems gibt.
Die unbewussten Abbildungen dieser Systemkonstellationen lasÂsen sich beim Aufstellen in Raumbilder transportieren. Die Stellvertreter/innen (Mitglieder des Systems) können die Befindlichkeit dessen, den sie verÂtreten, wahrnehmen und nachempfinden. Dadurch kommen InformatioÂnen über die Strukturen, Dynamiken und Wechselwirkungen in einem System ans Licht, so dass wirkungsvolle Lösungsbilder und –einsichten entwickelt werden können. Die/der Aufstellende ist meist zunächst BeÂobachter/in und steht erst später selbst im Lösungsbild. Die Raumbilder prägen sich wie eine Metapher gut ein. Der Blick von außen auf das eiÂgene System schafft eine andere Perspektive und ermöglicht dadurch neue Einsichten in das ursprüngliche Anliegen.
Aufstellungen können in Gruppen mit Stellvertretern/innen gemacht werÂden oder in der Einzelarbeit mit Papierblättern, Figuren und Symbolen.
Bei Aufstellungen in der Gruppe wählt die Person, die ein Anliegen hat, nach der Anliegenklärung mit der Aufstellungs leiterin/dem AufstellungsÂleiter Stellvertreter/innen für die einzelnen Personen/Strukturen oder Symptome aus und stellt die Stellvertreter/innen nach dem inneren Bild im Raum auf. Die Stellvertreter/innen werden dann nacheinander von der Aufstellungs-leiterin/dem Aufstellungsleiter nach ihrer Befindlichkeit befragt. Ausgehend von diesem Anfangsbild werden LösungsmöglichÂkeiten durch Umstellen der Stellvertreter/innen gestellt.
In der Einzelarbeit sind die Papierblätter, Figuren oder Symbole die Stellvertreter, die der Aufstellende nach seinem inneren Bild im Raum oder auf einem Tisch (bei Symbolen und Figuren) anordnet. Bei den Blättern stellt sich der Klient selbst oder der Aufstellungsleiter/die AufÂstellungsleiterin auf die Blätter und kann die Befindlichkeiten der PersoÂnen oder Strukturen, die die Blätter symbolisieren, selbst erkennen. UmÂstellungen zum Finden der Lösungen erfolgen hier wie bei den AufstelÂlungen mit Personen.
Inzwischen gibt es viele jahrelang erprobte Aufstellungsformen: FamiliÂenaufstellungen, Organisationsaufstellungen, Strukturaufstellungen, u.a. und immer wieder wird die Methode weiterentwickelt. Aufstellungen helÂfen oft sehr schnell Lösungsansätze zu finden für berufliche und familiäre Schwierigkeiten, die trotz intensiver Beschäftigung mit den Themen bisÂher nicht lösbar schienen.
Organisationsaufstellungen können zum Beispiel genutzt werden,
- um sich über den eigenen Platz und die eigene Rolle in dem SysÂtem klar zu werden, in dem man arbeitet,
- Hilfestellungen für anstehende Entscheidungen geben,
- Hinweise auf Beziehungsverhältnisse und –strukturen (z.B. KonkurÂrenz, Koalition, Machtmissbrauch) geben,
- Aussagen darÂüber machen, wie die Leitungsfunktion in einem SysÂtem wahrgenomÂmen wird,
- Kontextvermischungen zeigen, z.B. zwischen privaten und dienstliÂchen Beziehungen
- Aussagen über die Aufgaben-, Kunden- oder ZieloriÂentierung maÂchen.
(aus: Studienbriefe ascoach „Organisations-Aufstellen“)
Familienaufstellungen können u.a. hilfreich sein, um
- den eigenen Platz im Familiensystem zu finden,
- systemische Verstrickungen aufzulösen,
- Störungen im System zu erkennen,
- Hinweise zu finden, warum beÂstimmte Dinge im eigenen Leben schwierig sind.
Strukturaufstellungen werden genutzt
- wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, z.B. TetralemmaÂaufstellung,
- zur Zielannäherung,
- Aufstellung des inneren Teams,
- Aufstellung bestimmter Probleme,
- Themenschwerpunkte wie Beziehung zum Geld, Erfolg,
- Symptomaufstellungen.
Will man Aufstellungen wirklich verstehen und ihren Nutzen erkennen, ist es am hilfreichsten, selbst an einem Aufstellungstag oder –wochenende teilzunehmen oder in der Einzelarbeit die Methode bei einer geeigneten Fragestellung zu erproben.